Lesung

Klaus Mann hat eine Fülle von Essays hinterlassen. Einige seiner interessantesten Texte waren zu hören.

»Mais il serait impardonnable que vous continuiiez de garder pour vous ce que vous considérez comme la vérité.«

In einer französisch-deutschen Lesung wurden ausgewählte Essays Klaus Manns aus den Jahren 1934 bis 1946 vorgetragen. In diesen überaus hellsichtigen, aber wenig bekannten Analysen hat Klaus Mann pointiert Stellung zu den politischen Entwicklungen seiner Zeit bezogen.

Des essais de Klaus Mann ont été présentés en français et en allemand. Dans ces analyses remarquables, bien trop souvent ignorées du public, Klaus Mann prend position sur les évolutions politiques de son temps.

Klaus Mann im Jahr 1947

Quelle:
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek München


Christian Dieterle
(Berlin) – 10 Jahre lang Ensemblemitglied der bremer shakespeare company, Gast an zahlreichen deutschen und schweizer Bühnen – las die Essays in der deutschen Originalfassung.

Dominique Laure Miermont (Paris) – französische Übersetzerin von Werken Klaus Manns – las jeweils die französische Fassung.

Veranstalter: Agentur Initiative Literatur / Susanne Wittek

Donnerstag, 16. November 2006, 19.30 Uhr
Institut Français

Heimhuder Straße 55, 20148 Hamburg

Passagen aus Klaus  Manns autobiografischem Werk »Der Wendepunkt« und seinem Roman »Flucht in den Norden« waren in dieser inszenierten Lesung auf überraschende Weise mit einander verschränkt. Sie handelten vom Spannungsfeld zwischen politischer Verantwortung und der Suche nach individuellem Lebensglück. Klaus Mann kannte diesen Konflikt, der zu seinen Lebzeiten eine besondere Schärfe hatte, nur zu gut. In den Jahren bis 1933 lebte er seinen Lebenshunger exzessiv und sorglos aus. In den Zeiten der Entwurzelung wurden die Begegnungen mit nahe stehenden Menschen immer seltener. Seine Erfahrungen mit den Brüchen in seinen Beziehungen haben sich in seinem Werk vielfach niedergeschlagen.

Es lasen Gustav Peter Wöhler und Gilla Cremer im Rahmen der »Vers- und Kaderschmiede«.

Gastgeber: Thomas Ebermann.

Montag, 11. Dezember 2006, 20.00 Uhr

Polittbüro
Steindamm 45, 20095 Hamburg
www.polittbuero.de

In einer zweiten französisch-deutschen Lesung waren Essays aus den Jahren 1937 bis 1949, Klaus Manns Todesjahr, zu hören, mit denen der Autor ein vielschichtiges Bild von den Schwierigkeiten des Arbeitens und (Über-)Lebens im Exil gezeichnet hat. Nachfühlbar wurde, welche psychischen und existenziellen Unsicherheiten die soziale Entwurzelung mit sich gebracht hat.

Klaus Mann im Foyer des Hotel Bedford,
New York, etwa 1939

Quelle:
Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek München

Christian Dieterle (Berlin) – 10 Jahre lang Ensemblemitglied der bremer shakespeare company, Gast an zahlreichen deutschen und schweizer Bühnen – las die Essays in der deutschen Originalfassung und zusätzlich Passagen in der französischen Übersetzung von Dominique Laure Miermont.

Dominique Laure Miermont konnte wegen des schweren Orkans, der am 18. Januar über Nordeuropa wütete, die Reise nicht antreten, denn es fuhr kein Zug von Paris nach Deutschland. Auch Christian Dieterle gelangte nur unter äußersten Schwierigkeiten von Berlin nach Hamburg!

Veranstalter: Agentur Initiative Literatur / Susanne Wittek

Freitag, 19. Januar 2007, 19.30 Uhr
Institut Français
Heimhuder Straße 55, 20148 Hamburg